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Netzwerk Vielfalt

Be who you are.

Das Vielfalt-Netzwerk im VdF NRW.

Vielfalt leben – Akzeptanz fördern

In der heutigen Zeit sind Akzeptanz, Toleranz, Offenheit, Ehrlichkeit und Verständnis essenziell – auch für die Feuerwehren. Egal ob haupt- oder ehrenamtlich, in den Werkfeuerwehren oder der Jugendfeuerwehr: Die gelebte Vielfalt ist eine zentrale Aufgabe, die jeden Tag im Fokus steht. Dazu gehört auch die Akzeptanz verschiedener sexueller Orientierungen innerhalb der Feuerwehr.

Das Netzwerk Vielfalt

Vor sechs Jahren gründete der Verband der Feuerwehren (VdF) in Nordrhein-Westfalen das Netzwerk Vielfalt. Diese Erfolgsgeschichte möchten wir fortsetzen. Denn eines ist sicher: In den Feuerwehren des Landes Nordrhein-Westfalen gibt es viele Menschen, die anders sind, aber dennoch gleich. Gemeinsam verfolgen wir alle das gleiche Ziel: In den verschiedensten Notsituationen schnell und kompetent zu helfen. Der einzige Unterschied liegt darin, dass wir privat gefühlsmäßig anders empfinden als die Mehrheit.

Sei Teil unseres Netzwerks

Egal, ob du in deiner Feuerwehr bereits geoutet bist oder diesen Schritt noch vor dir hast – im Netzwerk Vielfalt bist du herzlich willkommen. Wir bieten ein vielfältiges Programm, das von regelmäßigen Treffen über gemütliche Grillnachmittage und spannende Bowlingrunden bis hin zu gemeinsamen Aktivitäten reicht. Der Höhepunkt des Jahres ist die Teilnahme am Christopher Street Day (CSD) in Köln.

Über den Tellerrand schauen

Unser Netzwerk endet nicht an den Grenzen Nordrhein-Westfalens. Wir stehen im Austausch mit ähnlichen Netzwerken in anderen Bundesländern und unterstützen beispielsweise den CSD in Hamburg mit unserer Teilnahme. Dieses „Über-den-Tellerrand-Schauen“ wollen wir weiter ausbauen.

Kontakt

Der erste Schritt ist vielleicht gar nicht so schwer. Du hast uns ja bereits hier über unsere Internetseite gefunden. Wenn du unsicher bist, ob du zu unseren Treffen kommen möchtest, können wir uns gerne vorab im kleinen Kreis treffen oder telefonieren. Du erreichst uns über vielfalt@vdf.nrw oder unseren Netzwerk-Koordinator Andreas auch telefonisch unter (0202 317712-14).


Bruchstücke. Zum Lesen, zum Nachdenken und Diskutieren.

Ein sonniger Abend im Mai

Ein sonniger Abend im Mai, Eiscafé Firenze in Münster. David und ich sitzen vor unseren Eisbechern, während sich die anderen am IdF vermutlich langsam in der Heldenhalle einfinden. David hat mich am IdF abgeholt, um mit mir den sonnigen Nachmittag und Abend in Münster zu verbringen. Genauer gesagt habe ich mich von ihm ein Stück weit entfernt vom IdF abholen lassen, erst hinter der Kanalbrücke. Ich weiß auch nicht warum, David ist ein ganz normaler Typ, was sollen andere da schon denken? Aber irgendwie war mir das lieber.

David musste für den heutigen Nachmittag und Abend ziemlich weit fahren und ab dem Mittag die Uni ausfallen lassen. Aber er weiß, wie viel mir diese Chance mit dem F-III bedeutet, auch wenn er selbst gar nicht bei der Feuerwehr ist. Also hat er gesagt, er kommt mich in Münster besuchen.

David weiß alles von mir, was außer ihm keiner über mich weiß. Meine Familie nicht, meine Studienkollegen nicht, meine Feuerwehr nicht. Und ich weiß das Gleiche von David, was kein anderer weiß. Auch seine Freundin nicht. So ist das, wenn man im Hörsaal nicht merkt, dass jemand später reinkommt und sich hinter einen in die Reihe setzt. Und dann sieht, auf welchen Seiten man mit dem Smartphone im Internet surft. Diese „Enttarnung“ war erst ein Schock, aber tat uns beiden dann auch irgendwie verdammt gut. Wir sind wie zwei Brüder, wo wir beide eigentlich ja gar keine Brüder haben.
Wir haben am Aasee gesessen, ich habe ihm den Prinzipalmarkt gezeigt, wir haben uns jeder bei H&M zwei neue T-Shirts ausgesucht und viel geredet. Und nun sitzen wir also im Eiscafé.

Ich schaue David an. „Wenn Du jetzt einen Knopf drücken könntest, damit alles sozusagen „normal“ wird, würdest Du das tun?“, frage ich. „Klar“, antwortet David kurz und ohne darüber nachdenken zu müssen, „Du etwa nicht?“ „Nein“, sage ich. Schweigen. Wir sehen uns über unsere Eisbecher hinweg in die Augen, um uns herum nur noch die Geräusche der anderen Gäste. Diese Antworten, diese zwei Sätze stehen plötzlich zwischen uns, zwischen zwei ganz normalen Freunden.

David sieht mich ernst an und zögert. „Meine Freundin hat gestern vor der Mensa mit mir Schluss gemacht. Es war eine ziemlich dämliche Szene vor allen Leuten.“ Dann schaut er verlegen in seinen Eisbecher. Ich muss irgendwie einfach lachen. „Na also!“, sag ich. „Und? Vermisst Du sie?“ David schaut auf und muss grinsen. „Irgendwie überhaupt nicht. Ich fühl mich plötzlich frei. Ich weiß nicht. Vielleicht sollte ich mir das mit dem Knopf ja noch einmal überlegen.“

10 Jahre Feuerwehr

Ich bin mittlerweile seit 10 Jahren in der Feuerwehr und habe als kleiner Knirps in der Jugendfeuerwehr angefangen. Nach 6 Jahren Jugendfeuerwehrdienst wurde ich in die Aktivwehr aufgenommen und habe auch schon ein paar Einsätze hinter mir. Weiterhin betreue ich seit ca. 4 Jahren die Jugendfeuerwehr bei uns im Ort. Was mich wundert, ist, dass das Thema Coming Out noch gar nicht angesprochen wurde. Ich persönlich finde, dass die Feuerwehr ein sehr homophober "Verein" ist, und mit dem Thema Homosexualität echt Probleme hat. So habe ich mich bis jetzt auch noch nicht geoutet.

Ich steh’ halt nicht auf Mädchen

Beitrag aus der Zeitschrift Lauffeuer 11/2002 

Coming-out in der Feuerwehr
Der Moment als ich meine Freunde kennen lernte

„Viele fragen mich, wann ich das erste Mal gemerkt hab, dass ich schwul bin. Ehrlich gesagt, weiß ich das gar nicht mehr. Aber an eins erinnere ich mich noch genau: An den Moment, als mir klar wurde, dass es ok ist. Nämlich als ich diese Typen hier kennen gelernt habe. Meine Freunde.“

zitiert nach: „The Broken Hearts Club/Der Club der gebrochenen Herzen“

Dein Ansprechpartner

Andreas Kirchharz

Referent für Mitgliederangelegenheiten & Digitalisierung -Projektkoordinator Netzwerk Vielfalt

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Verbesserungsvorschlag